Mit der Aperturblende können Sie die Auflösung, den Kontrast und die Schärfentiefe regeln. Mit der Aperturblende wird die numerische Apertur der Beleuchtung der Apertur des Objektives angepasst, bis die bestmögliche Bildwirkung erzielt wird. Für jedes Objektiv muss die Blende eingestellt werden.

So sollten Sie vorgehen: Stellen Sie das Bild scharf ein. Öffnen Sie die Aperturblende. Stellen Sie zuerst die Leuchtfeldblende ein. Sie wird im Sehfeld des Okulars sichtbar; öffnen Sie die Blende bis zum Sehfeldrand!  Jetzt schliessen Sie die Aperturblende. Beobachten Sie nun beim Schliessen der Blende die Veränderungen an den Objektstrukturen. Die beste Einstellung wird durch den Kompromiss zwischen Auflösung, Kontrast und Schärfentiefe gefunden. Vermeiden Sie die zu enge Einstellung bei nahezu geschlossener Blende (kleinste Öffnung). Es erhöht sich drastisch der Konturenkontrast. An den Rändern von Objektstrukturen entstehen Beugungssäume die zu merklichen Abweichungen von der Objektähnlichkeit führen.

Für das Einstellen der Aperturblende werden verschiedene Kriterien angegeben. Die Wirkung der Blende kann jedoch am subjektiven Bildeindruck beurteilt werden. Beim Schliessen der Aperturblende wird das Bild dunkler. Benutzen Sie die Aperturblende nie zur Helligkeitsregulierung! Betätigen Sie die Lampenregler oder schwenken Sie ein Graufilter ein.

Die optimale Einstellung der Blenden an Ihrem Mikroskop ist besonders wichtig in der Mikrofotografie. Während beim visuellen Betrachten des Bildes das Empfängersystem Auge/Gehirn ein Abstrahieren der Objektinformation im Bild zulässt, ist der Sensor einer digitalen Mikroskopkamera ein „unerbittlicher“ Detektor für die Bildqualität. Er kann schlechten Kontrast, geringes Auflösungsvermögen und Schärfentiefe nicht objektähnlich darstellen. Der Informationsverlust im digitalen Bild ist besonders hoch.

Keine Regel ohne Ausnahme:

Bei Benutzung von Übersichtsobjektiven mit geringer Vergrößerung und kleiner Apertur ist es zweckmäßig, die Beleuchtungsapertur um das Mehrfache größer als die Objektivapertur zu wählen. Dadurch werden Objektdetails deutlich farbrichtiger abgebildet. Bei geringer Beleuchtungsapertur treten Brechungseffekte an den geometrischen Objektstrukturen auf, die zu Farbverfälschungen führen !

In der Polarisationsmikroskopie muss die Aperturblende so eingestellt werden, dass die Beleuchtungapertur den Wert kleiner gleich 0,15 annimmt. Diese Einstellung ist bei der Bestimmung von Auslöschungslagen und der Doppelbrechung unbedingt notwendig. Die Richtungsabhängigkeit der Polarisationseffekte wird damit in der Praxis hinreichend ausgeschaltet.

Sie wollen mehr über die Bedienung und Möglichkeiten Ihrer Mikroskope sowie die zugrunde liegenden mikroskopischen Techniken und Methoden wissen? Wir führen eine anwenderbezogene und praxisgerechte Mikroskopieschulung gerne auch in Ihrem Labor durch.