Wie findet man die richtige Position für die Höheneinstellung des Kondensors am Durchlichtmikroskop oder wie wird ein Mikroskop „geköhlert“ ?
Das sollten Sie wissen:
In der Durchlichtmikroskopie ist der Hellfeldkondensor am gebräuchlichsten. Der Kondensor ist das optische System der Beleuchtungseinrichtung, das in der Nähe des Präparates angeordnet ist. Er hat die Aufgabe, das vom Objektiv erfasste Objektfeld, gleichmäßig auszuleuchten. Außerdem soll der Kondensor die Leuchtfeldblende in die Objektebene abbilden, um das kontrastmindernde Streulicht zu minimieren, das von nicht abgebildeten Präparatestellen ausgeht. Der Kondensor ist unterhalb des Objekttisches auf einer Führung mit Triebknopf höhenverstellbar angeordnet.
So stellen Sie die Kondensorhöhe richtig ein:
Benutzen Sie das Objektiv 10x. Betätigen Sie die Rändelschraube am Höhentrieb des Kondensors und stellen Sie den Kondensorkopf in den oberen Anschlag. Mit den Fokussierknöpfen (Grob-/Feintrieb) stellen Sie das Bild scharf. Betätigen Sie den Stellhebel der Aperturblende am Kondensor und öffnen Sie die Blende (Bild wird heller). Anschließend regeln Sie die Beleuchtungsintensität mit dem Drehknopf am Stativ. Jetzt betätigen Sie den Rändelring für die Leuchtfeldblendenverstellung. Er befindet sich meistens in der Nähe des Lichtaustrittsfensters am Stativ. Schließen Sie die Leuchtfeldblende langsam unter Beobachtung durch die Okulare. Das Bild der Leuchtfeldblende erscheint unscharf und nicht zentrisch. Nun senken Sie den Kondensor aus dem oberen Anschlag ab, bis der Blendenrand im Bild scharf erscheint. Die Leuchtfeldblende ist somit scharf in die Objektebene abgebildet. Sie haben mit dieser Einstellung den Kondensor in die richtige Position gebracht!
Nun folgt der letzte Bedienschritt:
Öffnen Sie die Leuchtfeldblende bis zum Sehfeldrand. Mit den Stellschrauben am Kondensorträger können Sie nunmehr das Blendenbild zum Sehfeldrand zentrieren.
Öffnen bzw. schließen Sie nunmehr die Blende so, dass der Blendenrand gerade aus dem Sehfeld verschwindet. In dieser Position ist die streulichtminimierende Wirkung der Leuchtfeldblende am größten !!!
Bedienungstechnisch haben Sie gerade die erste Stufe des „Köhlerns“ abgeschlossen.
Die zweite Stufe, „das Bedienen der Aperturblende“, finden Sie im Praxistipp „Aperturblende betätigen“.
Beim Objektivwechsel ist zu beachten:
Die vorgenommenen Einstellungen Kondensorhöhe, Leuchtfeldblendenöffnung und Zentrierung, sind durch geringfügige Verstellungen zu korrigieren bzw. anzupassen. Mit ansteigender Vergrößerung wird der vom Objektiv erfasste Objektfelddurchmesser (z.B. 4 mm bis 0,2 mm) immer kleiner. Das Leuchtfelde wird stufenweise „zugezogen“.
Hinweis:
Bei Objektiven mit höherer Vergrößerung und damit höherer Apertur wird die Leuchtfeldblendenabbildung nie ganz „gestochen“ scharf sein. Diese Erscheinung ist mit dem schlechteren Korrektionszustand des Kondensors im Vergleich mit einem Objektiv zu begründen.
Sie können „nachhelfen“, in dem Sie die Aperturblende etwas zuziehen !
Sie wollen noch mehr über den Erfinder der Köhler-Beleuchtung wissen, hier ein Link zur
Wikipedia.